Sandstrahlen wird als Oberflächenbehandlung vielfältig eingesetzt, zum Entfernen von Lack, zum Mattieren von Glas oder als Behandlung von Oberflächen für weitere Arbeitsschritte.
Im Modellbau ist Sandstrahlen eine ideale Möglichkeit um Modelle aus Messing für die Lackierung vorzubereiten.
Reste von Flussmittel oder Lötzinn, Fingerabdrücke oder Kratzer lassen sich so einfach entfernen. Vor dem Lackieren habe ich Kleinteile bislang immer draußen sandgestrahlt, in der Werkstatt macht das zu viel Staub und es ist auch ungesund. Nun wollte ich den Rahmen einer ELNA 6 strahlen, das musste ich anders angehen.
Die überall im Netz angebotenen billigen Strahlkabinen schienen mir nicht gut geeignet: Für grobes Stahlen gedacht, hoher Luftbedarf, nur etwas für den Keller. Im Spur-Null-Magazin-Forum wurden mir die Geräte von Logiblast empfohlen. Geringer Luftbedarf, guter Aufbau, positive Kritiken steht allerdings ein Kaufpreis der kleinsten Kabine von rund 500 Euro gegenüber. Bei den Modellbahnfroklern gibt es einen Blogbeitrag, der den Einsatz einer Badger-260-Lanze in einer Plastikbox beschreibt. Das könnte ich doch auch mal versuchen.
Die Badger-Pistole ist eine modifizierte Airbrush, ursprünglich gedacht als Luftradiergummi für Grafiker.
Also habe ich eine ausreichend große Klarsicht-Lagerbox für 10€ im Ramschladen gekauft. Dazu noch ein Paar Chemikalienschutzhandschuhe und zwei Abflussrohre 15° DN110 für zusammen 12€ aus dem Baumarkt. Alle anderen benötigten Sachen hatte ich im Fundus: Bretter, Kabeldurchführung für den Luftschlauch, eine Konservendose, Socken und einen Gummiadapter für Siphons für die Absaugung.
Die Handschuhe habe ich auf die HT-Rohre gezogen und diese durch passgenaue Löcher in ein Brett innen und außen gesteckt. Die Rohre klemmen ausreichend nach dem Verschrauben.
Meine Box hat eine Absaugung bekommen, eine Konservendose habe ich mit vielen kleinen Löchern versehen und mehrere alte Socken (natürlich ohne Löcher) darüber gezogen.
Der Unterdruck des Staubsaugers hält den Deckel der Kabine fest und es kommt kein Staub heraus. Allerdings muss man die Fehlluftöffnung am Saugergriff aufmachen und den Sauger ganz herunter regeln, sonst implodiert die Kiste.
Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, nur den Behälter mit dem Stahlgut muss man häufiger nachfüllen. Ich habe mir Korund mit der Körnung 220 besorgt. Andere Strahlmittel, wie Glasperlen, kann man mit der Pistole nicht verarbeiten.
Noch ein Tipp: In Gewinde und Pufferhülsen vor dem Strahlen Schrauben eindrehen, so bleibt das Gewinde sauber.
Im nächsten Bild sieht man gut den Unterschied der Oberfläche an einem Gussteil aus Messing. Das Sandstrahlen ist auch eine Ideale Vorbehandlung für eine Brünierung.
Freut mich, dass mein uralter Blogpost von dir nachgebaut wurde. Der Staubsauger ist eine sinnvolle Ergänzung!
Hallo Tobi,
das hab ich gern gemacht.
Ohne Staubsauger war kam mir zu viel feinster Staub aus der Kiste.