Der G10 ist ein gedeckter Güterwagen, der bei der DB in Epoche 3 noch in großen Stückzahlen lief. Von Lenz gibt es schon seit langem ein Modell – mein erster war in der Startpackung. Das Modell ist nicht perfekt, aber gebraucht günstig zu bekommen und für kleine Umbauten geeignet.
Viele G10 hatten Bremserhäuser. Diese waren etwas höher als der das Wagendach und über zwei steile Treppen erreichbar. Die Bundesbahn benötigte die Bremserhäuser eigentlich nicht mehr, da die meisten Güterwagen eine durchgehende Druckluft-Bremse bekommen haben. Die Handbremse wurde nur noch zum Rangieren und als Feststellbremse benötigt. An vielen Wagen wurden die Bremserhäuser ganz entfernt, es gab allerdings auch teilweise rückgebaute Bremserhäuser. So eines wollte ich nachbauen.
Umbau des Lenz-G10
Zuerst muss das Bremserhaus ab. Dazu den Wagenboden ausbauen und die Verklebung anbohren.
Etwas drücken, schon ist das Haus ab.
Nun zerlegen, dazu das Dach abnehmen.
Netterweise ist eine Kurbel im Bremserhaus eingebaut – die brauche ich später noch. Jetzt müssen die Löcher in der Stirnwand des G10 verschlossen werden.
Von außen verspachteln und nach dem Trocken schleifen.
Woraus soll die neue Bühne entstehen? Erst wollte ich Messingprofile nehmen und verlöten. Ich hatte aber nichts passendes da. Aus harter Pappe lasern wäre einen Versuch wert. Das G10-Gehäuse ist auch nicht so fein gearbeitet, könnte passen. Die Zeichnung war schnell gemacht.
Die gelaserten Teile wurden rechtwinklig verklebt. An den Aufstiegen waren lange Hülsen, die mussten ab.
Zeit für eine Anprobe.
Aus Resten ist noch eine Bremskurbel entstanden.
Schönes Dach – erster Versuch
Ich wollte das glatte Dach durch die Nachbildung einer Dachdeckbahn ergänzen. Erfahren Modellbauer verwenden dazu die Zwischenlage eines Papiertaschentuchs. Erst mal anschleifen.
Buchbinderleim sollte geeignet sein.
Vorsichtig habe ich das dünne Papier aufgebracht.
Natürlich bildeten sich Blasen. Die Blasen wurden beim Rausstreichen zu Falten. Das hat mir nicht gefallen.
Schönes Dach – zweiter Versuch
Alles wieder runter und ein Versuch mit dünnem Stoff aus Damenstrümpfen. Der ist dehnbahr und einfach zu bekommen.
Als Kleber habe ich Patinapaste aus dem Basterladen genommen. Nachdem die erste Lage trocken war habe ich den überstehenden Stoff abgeschnitten und eine weitere Schicht aufgebracht.
Nach dem Trockenen ist der Glanz weg und es sieht super aus. Jetzt kann die Bühne montiert werden
Es fehlt noch eine passende Wagennummer, ein Vorbildfoto findet sich im Güterwagenbuch von Stefan Carstens. Ein paar Blitze zur Warnung vor der Oberleitung müssen auch noch an die Stirnwand, dann kann der Wagen gealtert werden.