Ein Rungenwagen ist bei genauerer Betrachtung nur ein Flachwagen mit zusätzlicher Ladungssicherung. Die Rungen werden in Halterungen an der Bordwand oder im Wagenboden eingesteckt. Von Lenz ist der R20 schon länger im Angebot, die Vorbildwahl fiel auf dieses Vorbild und nicht den 36 Tausends mal gebauten R10, weil er das Untergestell mit dem geschlossenen Güterwagen Bauart Dresden teilt. Der Wagen wurde laut Carstens Güterwagen Band 5 ab 1926 in 1643 Stück beschafft und war bis 1968 im Einsatz. Im Rahmen meiner Schwartenbündel-Bastelei habe ich den R20 etwas verbessert und ihm ein gefedertes Laufwerk spendiert.
Farbe für den Rungenwagen
Der Rungenwagen hat die Hakenkupplung mit Kulisse schon länger nicht mehr. Den Boden und Oberteil des Wagens kann man durch lösen der Schrauben trennen, so kommt man auch an die Kulissen. Die Halterungen der Stirnwandrungen muss man vorsichtig abbauen, sonst bekommt man das Oberteil nicht ab. Die Rungen werden mit sanfter Gewalt nach oben herausgezogen.
Die Rungen sind beim Vorbild aus Pressblech, im Modell sehen sehr nach Spritzguss aus. Darum erst einmal auf der Rückseite die Entlüftungen und Trennkanten mit 800er Schleifpapier entfernen.
Nun kann man die Bohrung an der Rungenspitze etwas aufweiten wodurch das Material dünner wirkt.
Vor dem Lackieren habe ich die Rungen gründlich entfettet.
Nun können die Rungen nach belieben gealtert werden, ich habe sie mit RAL 8012 gespritzt und ein paar rostige Macken aufgemalt.
Nun kann man auch den restlichen Wagen farblich behandeln und mit der Airbrusch oder anderen Methoden altern.
Neues Laufwerk für den R20
Das gefederte Laufwerk aus Messing stammt aus dem Atelier Anschu. Die Gussbäume habe ich sandgestrahlt, versäubert, und brüniert.
Das gibt eine Menge Kleinteile.
Um die Achshalter zu verlöten muss die Brünierung am den Lötstellen wieder runter.
Nun alles mit der kleinen Spiralfeder zusammenstecken und an den blanken Stellen Löten. Die Bauteile passen perfekt zusammen.
Die originalen Achshalter werden ausgebaut und durch die neuen ersetzt. Ich musste eine kleine Beilage aus Blech biegen, weil die neuen Achshalter im Rungenwagen-Untergestell zu locker saßen.
Die Radsätze wurden durch schmalere ersetzt, leider habe ich keine passenden Puffer.
Einen Wagenboden habe ich irgendwann einmal auf einer Börse gekauft. Mit etwas Farbe versehen und mit dünnem Doppelklebband auf dem Wagenboden befestigt sieht es so aus:
Im Kunstlicht sieht es recht rötlich aus, bei Tageslicht ist der Eindruck neutraler. Aber unter der Beladung verschwindet der Boden direkt wieder.