Ganze Ladungen für Güterwagen werden an Silvester in die Luft geschossen. Bei Neujahrsspaziergang liegt alles voll mit den Überresten. Ein paar mal gebückt und man hat die Hände voll mit gratis Holzstäben von den Raketen. Daraus kann man eine schöne Ladung basteln. Eigentlich sind die Stäbe etwas dick für Balken, aber es wurden spezielle Balken für eine besondere Baustelle geordert, die konnte das lokale Sägewerk nicht liefern, von dem gab es nur die Abfälle.
Eine Balkenladung
Die Leisten werden in der gewünschten Länge abgesägt und auf dem Bandschleifer von grobem Schmutz und Spänen befreit. Dann wird eine Grundplatte zur Montage vorbereitet.
Auf der Montageplatte werden drei Querhölzer mit kleinen Klebepunkten aus Doppelklebband befestigt. Die Querhölzer sollten mit rund 55 mm Länge in den vorgesehenen Wagen passen. Mit dünnen Querleisten werden die Balken zu einen kompletten Ladung mit Weißleim verklebt.
Der fertige Stapel sollte man mit einer Schraubzwinge eine gute Stunde pressen, dann ergibt sich ein gerader Stapel.
Zur Sicherung der Ladung habe ich aus wetterfesten Aufklebern für den Laserdrucker schmale Streifen geschnitten und mit einem Edding schwarz gemacht, Kanten nicht vergessen. Das elastische Material ist selbstklebend und wird um den Stapel gewickelt. Mit dem Pinsel noch etwas orange Farbe als Flugrost aufbringen und die Ladung ist fertig.
Auf dem Fahrzeug sieht der Stapel ganz nett aus, die Kosten sind minimal, nur Leim und Farbe, der Rest war Müll.
Ladung mit Plane
Ich hatte noch reichlich Leisten übrig, aber die nächste Ladung sollte nicht gleich aussehen. Also musste eine Plane her, die habe ich aus einem abgelegten Seidenschal gebastelt. Dieser wird auf einen Glasboden vom Sperrmüll gespannt.
Dann wird die Seide drei mal mit Acrylfarbe gestrichen. Nur dünn auftragen und jedes Mal trocknen lassen. Bei der ersten Lage auf Luftblasen oder Wellen achten.
Vor dem letzten Auftrag habe ich die Seide schon mal auf das ungefähre Endmaß zugeschnitten. Dann vorsichtig von der Platte abziehen und mindestens einen Tag trocknen lassen. Da die Leisten in der passenden Länge doch nicht reichten habe ich etwas geschummelt. Die letzte Lage sollte wieder Holz sein.
Nun kann die Plane auf Endmaß gebracht werden. Doppelseitiges Klebband, das hauchdünne für Grafiker, oben und an den Stirnseiten befestigt die Plane.
Nun noch mit Nadel und Faden die Plane spannen.
Die Plane ist extra zu klein, damit man noch etwas von dem Holz sehen kann. Schlampiger Versand. Nun noch mit PanPastel und einem Schminkschwämmchen einen Hauch von Schmutz aufbringen.
Bei Licht wirkt das fast wie eine richtige Plane, dabei ist es nur ein Schal für die Altkleidersammlung.
Noch eine Totale auf dem Wagen, viel Spaß beim Nachbauen.