Rüben, genauer Zuckerrüben, sind ein beliebtes Ladegut auf der Modellbahn. In Bördelandschaften werden sie in großen Monokulturen angebaut, so dass scherzhaft von der Rübensteppe oder Knollensahara gesprochen wird. Oft waren Rüben ein wichtiges Ladegut auf ländlichen Bahnhöfen, so auch bei der Jülicher Kreisbahn. Die geernteten Knollen lassen sich in Spur 0 gut mit Traubenkernen nachbilden. Doch wie soll ich die Pflanzen auf einem Acker darstellen?

Rüben, erste Ideen
In H0 gibt es von der Firma Noch einen Zuckerrübenbausatz, ich habe beim Händler einen Bausatz erworben und mir das Prinzip angesehen.

Durch die halben Maßstab sind mir die Gewächse etwas zu klein und mit über 5 € doch zu kostspielig für ein ganzes Feld, geschätzt ein paar hundert Stück würde ich benötigen. Aber die Farbgebung und die Idee haben mir gut gefallen und das kann ich sicher noch verbessern.
Statt die Blätter nach oben zu biegen erscheint mir das Aufwickeln einfacher und nach ein paar Tests war eine Vorlage zum Lasern fertig.

Eine Art Montagehilfe in Form einer Ackerfurche habe ich für den 3D-Drucker gezeichnet und im FDM-Verfahren gedruckt.

Die Zeichnungen gibt es für den nichtkommerziellen Gebrauch in den Downloads.
Der Rübenacker entsteht
Die Zeichnungen für die Vorder- und Rückseite habe ich mit einem Laserdrucker auf einfaches 80 g Papier gedruckt und die Rüben dann auf dem Lasercutter ausschneiden lassen. Passkreuze erleichtern die richtige Ausrichtung und Skalierung, für die Massenproduktion habe ich mir eine Papplehre zum Einlegen des Papiers ausgeschnitten.
Die Ackerfurchen habe ich mit einem in PLA gedruckt. Die Außenkontur habe ich mit „Rauschen“ gedruckt, so entsteht eine ungleichmäßige Oberfläche.
Die Ackerfurchen habe ich dann gleichmäßig auf das Modul geklebt, ein leichter Winkel lässt die Reihen dichter erscheinen.

Dann wird der Acker einheitlich mit einer Mischung aus körniger Schneefarbe und Beige gestrichen.

Mit Heilerde aus dem Reformhaus habe ich den trockenen Löß nachgebildet und mit Fixativ grifffest gemacht. Die Rübenansätze bekommen etwas grüne Farbe.

Neben der Kulturpflanze wächst auf dem Acker auch Wildkraut und Gras.

Pflanzzeit
Nun habe ich die Rüben mit einer spitzen und etwas kegelförmigen Pinzette gewickelt, dazu greife ich die halbrunden Papiere und wickele sie auf der Fingerspitze auf. Durch die Kegelform der Pinzette ergibt sich eine schöne Form und die Blätter stehen richtig.

Ich habe für den Acker rund 1000 Rüben hergestellt, das zieht sich etwas, aber dann kann man pflanzen.

Als Kleber habe ich Weißleim etwas mit Wasser verdünnt und mit der grünen Acrylfarbe passen eingefärbt.

Mit einer abgewinkelten Pinzette habe ich dann die Rüben eingesteckt und ausgerichtet.

Irgendwann kommt das Ziel in Sicht.

Die Blätter musste ich mit dem runden Ende eines Pinsels noch etwas durch „rühren“ in Form bringen.

Dann ist der Acker fertig und sieht besser aus als ich erhofft habe!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbau und für Fragen gibt es die Kommentarfunktion.